Fehlt aber der Schutzleiter, sind
diese Schutzbedingungen nicht gegeben und es besteht die
Gefahr eines elektrischen Schlags. Auch die Abschirmungen
von Audio-Anschlüssen und damit das 0-Volt Potential
der Gleichspannungsquelle von Verstärkern sind in
Geräten mit dem Schutzleiter verbunden, weil auch
Störspannungen, die auf die Schirme einwirken, über
den Schutzleiter abfließen sollen.
Das bedeutet nun jedoch, daß
zwischen den Gehäusen bzw. dem 0-Volt Potential zweier
Geräte mit Schutzkontakt und Schirm gleichsam zwei
Verbindungen bestehen. Und genau diese "doppelte"
Verbindung ist die Brummschleife.
Ausgleichsströme aufgrund
von Einstreuungen in dieser Schleife führen zu Störspannungen,
die sich meistens als Brummen oder ähnliche Störgeräusche
bemerkbar machen.
Zur Vermeidung von Brummschleifen
gibt es Verschiedene Konzepte. Bei der sogenannten sternförmigen
Erdung wird in allen Geräten die Verbindung zwischen
Schutzerde und 0-Volt-Potential unterbrochen und das 0-Volt-Potential
an einem gemeinsamen Erdpunkt zusammengeführt.
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Das verhindert zuverlässig
die Bildung von Brummschleifen. Diese Methode läßt
sich allerdings bei vielen Geräten nicht verwirklichen,
da die Verbindung zwischen Schutzerde und 0-Volt über
Transformator-Gehäuse und Steckergehäuse hergestellt
und nicht so ohne weiteres zu unterbrechen ist.
Als sehr praktikabel
für den Betrieb im Tonstudio hat sich folgendes Konzept
erwiesen:
An allen Geräte-Verbindungskabeln
wird der Schirm nur an einer Seite des Kabels mit dem
Steckerkontakt verbunden. An welcher Seite die Verbindung
unterbleibt, ist unerheblich, es muß jedoch immer
die gleiche Seite sein, also entweder Eingangs- oder Ausgangsseite.
Die notwendige Verbindung
der 0-Volt-Potentiale zwischen den Geräten ist über
die Schutzerde gewährleistet, zu geschlossenen Brummschleifen
allerdings kann es nicht mehr kommen. Die einzige Ausnahme
bilden Mikrofonkabel, bei denen der Schirm in jedem Fall
an beiden Seiten angeschlossen bleiben muß, da Mikrofone
über kein eigenes Potential verfügen.
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